Einweihung von sechs Gedenkorten für ermordete Roma und Juden im Juni 2019

20/06/2019

Im Juni fand der erste Teil von Einweihungszeremonien statt, und zwar an den drei Roma-Orten (Ivanopil, Kalynivka und Divoshyn) sowie an zwei jüdischen Gedenkorten (Kolodianka und Liubar), an denen jeweils die Lage des Massengrabes nicht bestimmt werden konnte, aber dennoch Informationsstelen aufgestellt wurden.

Am 18. Juni fand im Kiewer Roma-Theater »Romans« eine Pressekonferenz anlässlich der Einweihung der Gedenkorte für die ermordeten Roma und zur aktuellen Situation der Roma in der Ukraine statt.

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Anschließend begab sich die Delegation nach Ivanopil, wo eine erste Informationsstele für die Opfer der deutschen Besatzung, darunter 40 bis 80 Roma, der Gemeinde übergeben wurde. Im Anschluss würdigte eine Gedenkzeremonie die jüdischen Opfer am Massengrab außerhalb des Orts.

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Am 19. Juni wurde ein Gedenk- und Informationsort für die 32 bei lebendigem Leibe verbrannten Roma in Bazeve bei Kalynivka unter breiter Beteiligung der Öffentlichkeit eröffnet. Verschiedene Generationen gedachten des tragischen Schicksals der Opfer.

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Fast 300 Gäste, mehrheitlich Einwohner des Dorfes und der Umgebung, nahmen trotz der enormen Hitze an der Einweihung des Gedenkortes für die 1942 von Deutschen ermordeten 80 Roma in Divoschyn, nahe der weißrussischen Grenze, teil. Diese Anlage besteht aus einem Stein mit Widmung, einer Informationsstele und 80 Birken. Das Theater «Romans» bot den künstlerischen Rahmen.

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Am Morgen des 20. Juni fand die feierliche Übergabe der Informationsstele in Kolodjanka statt. Einen Höhepunkt der Veranstaltung bildete die Rede von Zehava Dotan aus Israel, deren Mutter zu den wenigen jüdischen Überlebenden aus dem Ort gehört. Schülerinnen verlasen die Namen der Opfer, die sie im Rahmen der pädagogischen Arbeit des Projektes recherchiert hatten.

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Den Abschluss der Zeremonien bildeten zwei Veranstaltungen am Nachmittag in Ljubar. Die letzte Jüdin am Ort, Maia Bondarchuk, erzählte über ihre ermordeten Großeltern. Ellen Schindelman-Kowitt aus den USA erzählte in Anwesenheit ihres Bruders eindrucksvoll über die Geschichte ihrer Familie, die seit über 200 Jahren in Ljubar lebte und zum großen Teil im Holocaust vernichtet wurde.

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